Die Geschichte der Musikkapelle Pierbach reicht zurück bis ins Jahr 1890. Damals fanden sich die ersten Pierbacher Musikanten zusammen um den Grundstock der Kapelle zu bilden. Erst einige Jahrzehnte später, nämlich im Jahre 1954, wurde dann der Musikverein Pierbach gegründet, welcher im selben Jahr dem Bund beigetreten ist. Damaliger Kapellmeister war Anton Huber, die Funktion des Obmannes übernahm Josef Fürnhammer sen.
1957 wurde erstmals eine einheitliche Uniform angeschafft, bestehend aus einer Uniformbluse (grauer Kord), einer langen schwarzen Hose mit schmalen grauen Streifen, einer Tellermütze und weißem Hemd mit schwarzem Binder. Die Finanzierung ergab sich aus Spenden der Bevölkerung, aus Mitgliedsbeiträgen des Musikvereines, sowie der Unterstützung der Gemeinde.
Aufgrund des schlechten Zustandes der Musikinstrumente, beschloss man im Juni 1965 neue anzukaufen. Dank der hervorragenden Unterstützung von Seiten des Landes, verschiedener Firmen und der Pierbacher Bevölkerung, konnten damals etwa 20 neue Instrumente angeschafft werden.
Da im Jahre 1968 wichtige Ereignisse anstanden, wie der Besuch in Mannheim-Seckenheim oder der Bischofsvisitation, sollte die Kapelle mit einer Landestracht neu eingekleidet werden. Entworfen wurde sie von Dr. Franz Lipp. Die inzwischen auf 31 Mann angewachsene Musikkapelle präsentierte sich anlässlich der Firmung in der neuen Tracht, und unter der Bevölkerung herrschte allgemein große Begeisterung dafür.
1976 verstarb Obmann Josef Fürnhammer, und für die nächsten 10 Jahre übernahm Altbürgermeister und Obmannstellvertreter Ludwig Koller die Obmannstelle des Vereins. Ihm gelang es Heinrich Mayrhofer nach Pierbach zu holen, welcher lange Zeit musikalischer Leiter des Musikvereins war.
Im Jahre 1986 übernahm Herr Johann Guschl, selbst ausübendes Mitglied der Musikkapelle (Es-Trompete) die Obmannstelle des Musikvereines Pierbach. Er war vor allem bestrebt, die finanzielle Lage des Vereines zu verbessern. Dies gelang ihm unter anderem, indem er eine Theatergruppe ins Leben rief, die alljährlich zu Ostern spielte. Herr Guschl organisierte auch den Bau einer Bühne, die im Turnsaal der neuen Volkschule leicht aufzubauen ist. Herr Pfarrer Mair übernahm die Einstudierung der Theaterstücke und die Aufführungen waren stets sehr erfolgreich und fanden großen Anklang beim Publikum.
Zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte war es an der Zeit, die Musikkapelle neu einzukleiden. Obmann Guschl und einige Musiker machten eine Haussammlung, verschiedene Firmen wurden angeschrieben, sodass ein beträchtlicher Betrag aufgebracht werden konnte. Die Tracht wurde wieder so ausgeführt wie sie vor ca. 20 Jahren von Dr. Franz Lipp entworfen wurde. Die Tracht gefiel immer noch sehr gut, deshalb ist man dabei geblieben.
Das nächste Vorhaben, das nun in Angriff genommen wurde, war der Bau eines neuen Musikheimes. Nach langer Wartezeit und verschiedenen Notbehelfen, zuerst im Gasthaus Leitner, später in einer Schulklasse der alten Volksschule, fasste man den Entschluss, das Musikheim in der neuen Volksschule zu bauen. Das neue Musikheim, bestehend aus Proberaum, Aufenthaltsraum, Garderobe und Archiv, wurde am 9. September 1990 eingeweiht.